TEKLa - Tool für Klimabilanzierungen in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat mit TEKLa ein Rechentool entwickelt, mit dem einzelbetriebliche Klimabilanzen für landwirtschaftliche Betriebe erstellt werden können.  Die Treibhausgasemissionen aus der gesamten Produktionskette, also auch aus dem vorgelagerten Bereich, werden für das Produktionsverfahren berechnet. 

Was kann Tekla, was andere Rechentools nicht können?

1.
TEKLa basiert auf einem deutschlandweit abgestimmten Berechnungsstandard für Klimabilanzierungen in der Landwirtschaftlich (BEK). BEK ist gemeinsam mit zehn weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, u.a. dem Thünen-Institut und dem Kuratorium für Technik und Bauen in der Landwirtschaft (KTBL), über mehrere Jahre entwickelt worden und wird laufend aktualisiert. Durch diese Plattform ist eine systematische Verknüpfung mit den Regeln der internationalen Treibhausgasberichterstattung sichergestellt.
Mit BEK ist es erstmals gelungen, einen Standard für einzelbetriebliche Klimabilanzierungen zu beschreiben, der den landwirtschaftlichen Besonderheiten Rechnung trägt und produktübergreifend einsetzbar ist. Der vollständige BEK mit den zu verwendenden Emissionsfaktoren, Eimissionsquellen und Allokationsverfahren ist auf den Internetseiten beim KTBL veröffentlicht. BEK kann kostenlos genutzt werden. TEKLa basiert zu 100 % auf BEK und gewährleistet so eine maximale Transparenz über die vorgenommenen Berechnungen für die einzelbetrieblichen Klimabilanz. Diese Transparenz ist bisher einzigartig.

2.  TEKLa steht für Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft. TEKLa spannt vergleichbar einer Spinne ein Netz zwischen den wissenschaftlichen Anforderungen an eine Klimabilanzierung nach BEK und den praktischen Erfordernissen für den Einsatz in der Landwirtschaft. Landwirte oder Berater geben in TEKLa die betriebsindividuellen Daten für das Produktionsverfahren ein. Einzigartig an TEKLa ist, dass dabei ausschließlich Daten benötigt werden, die auf den Betrieben aufgrund anderer Aufzeichnungsverpflichtungen (Buchführung, Düngeverordnung, ...) zur Verfügung stehen.
Die Berechnung der Klimabilanz erfolgt in TEKLa immer auf Ebene des Produktionsverfahrens. Das hat zwei Vorteile. Zum einen kann der Landwirt sich so mit anderen Betrieben vergleichen und konkrete Maßnahmen für eine Verbesserung der Klimabilanz lokalisieren. Zum anderen steht am Ende ein CO2-Fußabdruck für das erzeugte Produkt, den die Abnehmer (Molkerei, Schlachtbetrieb, Futtermittelbetrieb, Stärke-  oder Zuckerrübenfabrik) übernehmen können.

 3. TEKLa weist direkt nach der Datenerfassung den CO2-Fußabdruck für das Produkt des berechneten Verfahrens aus. Damit der Landwirt den Wert besser einordnen kann, werden ihm die Daten einer Vergleichsgruppe angezeigt. Im nächsten Schritt kann der Landwirt dann, ggf. gemeinsam mit seinem Berater, Verbesserungspotentiale überlegen und eingeben. TEKLa zeigt dann nicht nur die klimarelevanten Veränderungen, sondern zusätzlich die ökonomischen Auswirkungen an. Letztere sind eine wichtige Antriebsfeder für die Umsetzung der Maßnahme.

Unternehmen:
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Projekt:
TEKLa - Ein praktikables Rechentool für Klimabilanzierungen in der Landwirtschaft
Hauptverantwortlich:
Ansgar Lasar