Das ehemalige Bahngelände des heutigen Gleisbauhofs ist ein künstliches und für die Umgebung vollkommen untypisches Landschaftselement. Insbesondere die mit Gleisschotter aufgefüllten Oberflächen entwickelten sich im Laufe der Zeit zu wertvollen xerothermen Lebensräumen, die eine Vielzahl an seltenen und bedrohten Arten Lebensraum boten. Bis Mitte der 80er Jahre kamen auf dem Betriebsgelände deshalb viele seltene Arten vor. Neuere Untersuchungen, nach der Übernahme des Geländes durch Bahnlog, ergaben jedoch, dass es keine Vorkommen wertgebender Tierarten mehr gab. Ursache dafür war die weit fortgeschrittene Sukzession, welche die trocken-heißen Offenlandstandorte auf Schotter- und Sandböden verdrängt hatte. Um die einzigartige Artenvielfalt zurückzugewinnen und dauerhaft zu schützen, wurde deshalb seit 2009 ein Biotop- und Artenschutzmanagement installiert.
Üblicherweise findet Biotop- und Artenschutz nur auf besonders ausgewiesenen Flächen und nicht während des laufenden Betriebes statt. Bei Bahnlog ist er integrativer Bestandteil der Gesamtphilosophie.
Die Innovation besteht in der Integration in die alltäglichen Arbeitsabläufe des Industriestandortes. Mit relativ geringen Mitteln wird ein optimales Zusammenspiel zwischen ökonomischen Notwendigkeiten und ökologisch Sinnvollem vereint. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die sogenannten "Industriefolgearten" gelegt, die in wirtschaftlich genutzten Flächen letzte Refugien finden. Vorhandene Gegebenheiten werden mit Hilfe einer ökologischen Potenzialanalyse auf ihren Nutzen für den Biotop- und Artenschutz hin überprüft und Defizite ausgeglichen. Ein durchdachtes Biotop- und Artenschutz-Management mit intelligenten Lösungen ist der Schlüssel für nachhaltige Erfolge.
In Zeiten drastischer Bestandsrückgänge insbesondere seltener Arten ("Biodiversitätskrise") hat die beschriebene Vorgehensweise Modellcharakter. Nach den bisherigen Erfahrungen sind die Zukunftsperspektiven ausgesprochen positiv und die Methoden geeignet, weitere Bestandsverluste aufzuhalten.
Bahnlog ist Mitglied in der Organisation „BIODIVERSITY IN GOOD COMPANY“.