Die TFE Energy GmbH (München) ermöglicht mit der Online Plattform VIDA mittels KI und Satellitendaten eine zeit- und kostensparende Planung von Elektrifizierungsprojekten in Entwicklungsländern und katalysierte seit dem Launch im Februar 2021 bereits Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden USD in Energy Access Projekte in mehr als 15 Ländern in Afrika und Asien.
Um den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen, müssen wir nicht nur die Wirtschaften der Industrieländer schnell und tiefgreifend umbauen. Wir müssen auch der anderen Hälfte der Weltbevölkerung in den Entwicklungsländern, eine Zukunft ermöglichen. Das ist ein Spagat. Die schnell steigende Bevölkerung in Afrika und Teilen Asiens braucht eine wirtschaftliche Wachstumsperspektive. Dabei müssen aber gleichzeitig die Emissionen gedeckelt, wichtige Ökosysteme geschützt und Ressourcen wie Wasser und Land verantwortungsvoll genutzt werden.
Das erfordert in den nächsten zehn Jahren kluge Investitionen in Billionenhöhe in grüne Lösungen für Energie, Mobilität, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft. Damit das gelingt, brauchen wir zuerst einmal Daten und Datentechnologien, die die Investitionen schnell, transparent und effektiv steuern, die Marktchancen aufzeigen, Risiken bewerten, Prozesse beschleunigen, Transparenz schaffen, und Resultate und Wirkung messen. Genau diese Datengrundlage fehlt aber in den Entwicklungsländern.
Zum Beispiel: In vielen Ländern Afrikas gibt es kaum zuverlässige Informationen darüber, wo wie viele Menschen leben und wo sich das Stromnetz befindet. Wie soll eine Regierung dann die beste Strategie zur Elektrifizierung (SDG7) finden? Oder: Hunderte von Unternehmen, wie Cargill, Nestlé oder Carrefour, haben sich vor 10 Jahren dazu verpflichtet, dass Ihre Produkte (von Schokolade bis Ledersitze) bis 2020 nicht mehr zu Abholzung von Wäldern beitragen. Kein einziges Unternehmen hat das Ziel erreicht. Ein Hauptgrund: die Unternehmen wissen meist gar nicht aus welchen Anbaugebieten das Kakao, Palmöl, oder Kuhleder für ihre Produkte kommt.
Uns Deutschen, die wir oft den Weg zum Bahnhof nur mit Google Maps finden, mag das erstaunlich vorkommen, aber es ist so: während wir uns über Datenüberfluss und Datenrechte Gedanken machen, sind große Teile der Welt in einer vor-digitalen „Datendunkelheit“ gefangen.
Das führt dazu, dass Milliarden an verfügbarem Kapital nicht abgerufen werden, und dass viel zu viele der Investitionen, die getätigt werden, weder den Menschen helfen, noch wirtschaftlich tragfähig sind.
Glücklicherweise ändern sich unsere technischen Möglichkeiten rasant. Satelliten liefern uns immer präzisere Bilder der Welt in immer schnellerem Takt. Es gibt auch in abgelegenen Gebieten mehr und mehr Sensoren, die Wasserflüsse messen oder Strom zählen. Unsere Computer können große Datenmengen immer schneller und billiger verarbeiten, und die künstliche Intelligenz hilft uns dabei daraus Muster zu erkennen, um Investitionen und Prozesse besser zu steuern.
Village Data Analytics (VIDA) ist angetreten, um diese Technologien für eine nachhaltige Entwicklung nutzbar zu machen und damit einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten.
Die VIDA Software verknüpft verschiedene Datenquellen, wie Satellitendaten, Sensordaten, Umfrageinformationen oder Fotos miteinander und macht sie in einer digitalen Karte sichtbar. Nutzer haben die Möglichkeit eigene Daten einzustellen, Projekte zu definieren und in der Software zu arbeiten. Unterstützt werden sie dabei von KI-Algorithmen.
VIDA ist seit Februar 2021 auf dem Markt. Seitdem wird es in 18 Ländern, von Pakistan über Nigeria bis Kolumbien, eingesetzt. Dabei wurden über 20,000 Investitionsmöglichkeiten bearbeitet und 1,5 Milliarden an Investitionen kanalisiert, viel in Elektrifizierung (Netzausbau und Mininetze), aber auch in Schulen, Gesundheitssysteme oder Agrarproduktion. VIDA Nutzer sind Unternehmen, Banken und Regierungen.