ENERGIE AUS DEM MEER

ENERGIE AUS DEM MEER

Das Unternehmen hat eine klimafreundliche Technologie entwickelt, die an küstennahen Standorten für die nachhaltige Energieversorgung zum Einsatz kommen soll.

Einfaches Baukastenprinzip

Offshore-Wellenkraftwerk (Bild adaptiert unter CC BY 2.0 von Harald Pettersen/Statoil 2012)

Aufbau und Wartung des Wellenkraftwerks sind bewusst einfach gehalten. Seine Module setzen sich aus einfachen Werkzeugen nach dem Baukastenprinzip zusammen. Das Grundprinzip ist simpel: Die Auf- und Ab-Bewegung der Wellen hebt die Schwimmkörper der einzelnen Module an. Diese setzen wiederum eine Hubstange in Bewegung, die eine Generatoreinheit durchläuft. Das erzeugt Strom. Der Schwimmkörper hat einen Durchmesser von zwei Metern, das gesamte Modul ist sechs Meter hoch. Das erste Pilot-Kraftwerk setzt sich aus 25 Modulen zusammen und deckt damit etwa eine Grundfläche von 25 x 25 Metern ab. Bei dieser Größe ist es in einem Abstand von mehreren Hundert Metern zur Küste nur noch entfernt am Horizont zu sehen, wie ein kleines Boot.

Offshore-Wellenkraftwerk (Bild adaptiert unter CC BY 2.0 von Harald Pettersen/Statoil 2012)

Offshore-Wellenkraftwerk (Bild adaptiert unter CC BY 2.0 von Harald Pettersen/Statoil 2012)

Kontinuierliche Stromerzeugung

Das Wellenkraftwerk von SINN Power macht sich zwei Vorteile von Meereswellen zunutze: Grundsätzlich ist die in Wellen enthaltene Energie deutlich konzentrierter als die von Wind und Sonne. Gleichzeitig sind Wellen auch viel kontinuierlicher als alternative Energiequellen. Dadurch kann das Wellenkraftwerk ausreichend Strom erzeugen, um eine größere Hotelanlage oder eine kleinere Siedlung zuverlässig zu versorgen.

Offshore-Wellenkraftwerk (Bild adaptiert unter CC BY 2.0 von Harald Pettersen/Statoil 2012)

Klimafreundliche Alternative

Bisherige Entwickler setzten meist auf große High-Tech-Anlagen, die wenig flexibel an die Bedürfnisse der Kunden und das Wellenklima vor Ort angepasst werden konnten und sehr teuer in der Anschaffung waren. SINN Power geht hier den umgekehrten Weg: Die modulare Anlage ist nicht nur günstiger, sondern auch einfacher zu transportieren und zu warten. So kann das Wellenkraftwerk auch in Ländern mit weniger entwickelter Infrastruktur verwendet werden und hier klimaschädliche Dieselgeneratoren ersetzen. Jeder ersetzte Generator spart dann etwa 780 Tonnen CO2 im Jahr ein – das entspricht 195 Erdumrundungen mit dem Auto.

Einsatzbereit ab 2016

Aktuell befindet sich das patentierte Konzept in der technischen Umsetzung. Erste Funktionsprototypen und Modelle wurden bereits gebaut. Das erste seriennahe Kraftwerk, das einen Kunden im Mini-Grid mit Strom versorgen soll, kommt 2016 im Meer zum Einsatz. 

Unternehmen:
SINN Power GmbH
Projekt:
Wellenkraftwerke zur nachhaltigen Stromerzeugung
Hauptverantwortlich:
Philipp Sinn